EC Pletskud Felis Jubatus
geboren 23.August 1994
gestorben 08.März 1997
"Es wäre müssig alle Vorfahren aufzuzählen, sagt doch die hervorragende dänische Cattery, aus der sie stammt, eigentlich alles aus. Diese wundervolle, elegante Katze mit ihren grossen, leicht schrägstehenden Augen, die scheinbar direkt bis in die Seele des Menschen schaün, besticht auf den ersten Blick durch ihren harmonischen Körperbau und ihr schönes Fell. Ihr perfekter Kopf mit den hochgestellten Ohren, mit Büscheln und den mittlerweile seltenen Pinseln, sowie ihr extremes Profil, zeugen von der neuen Form ihrer Rasse. Nachdem sie ihre Ausstellungskarriere nun mit Bravour abgeschlossen hat, wird sie sich ganz ihrer neuen Laufbahn als Mutter widmen. Mona, alias Pletskud, erhörte den ebenfalls in dieser Ausgabe vorgestellten EC Bergansius Magusan, was für die Besitzerin der Beiden eine ausgezeichnete Verpaarung ist. Verkörpern doch die Ende Juni erwarteten Tiere hoffentlich das angestrebte Zuchtziel : Grosse, typvolle, urwüchsige Norweger mit exzellenter Fellqualität und liebevollem Charakter."
So lautete der Text im Zuchtbuch VII von Katzen Extra (1996).
Ein Jahr und einen Wurf später wurden alle Hoffnungen auf weitere Kitten aus dieser Verpaarung durch ein tragisches Ereignis zunichte gemacht:
Wir hatten einen gesicherten Garten. Das heisst, einen ca. 2,30m hoher Zaun, der in den Boden eingelassen und oben mit stromführenden Drähten versehen war. Anfang März landeten ein Päarchen Fasane in diesem Katzenparadies, unsere Miezen waren total begeistert. Nur fangen liessen sich diese edlen Geschöpfe nicht, sie flogen weiter zu einem eingezäunten, brachliegenden Grundstück auf der anderen Strassenseite hinter unserem Lärmschutzwall um dort zu nisten. Mona war von diesem Erlebnis total fasziniert, sie wollte mehr.
Und eines Nachmittags kam sie nicht auf mein Rufen. Mit ihr waren noch Leonardo, ihr allerbester Freund und ständiger Begleiter, Anuschka, Amadeus und Lisa im Garten. Ich schaute unter jeden Busch und drehte jeden Stein um, doch keine Mona war zu finden. Alle Katzen wurden ins Haus gebracht und mein Mann durchsuchte mit mir nochmals das ganze Grundstück - ohne Erfolg. Kein Loch um Zaun, kein Tunnel hindurch, wo war sie? Bei der wiederholten Kontrolle der Zaunanlage stellten wir erschrocken fest, dass unser Zaun auf dem Hang nicht mehr in der Erde stand, sondern darauf. Dies war durch Efeu hervorragend kaschiert. Auf der Kuppe des Walls ist genau die Grundstücksgrenze, der eine Teil gehört uns, der Andere dem Land NRW. Die Gärtner des Landschaftsverbandes hatten bei ihrer jährlichen Aktion viele Büsche entfernt und allen Efeu herausgerissen. Dank starker Regenfälle war nun die Erde auf der Seite zur Einfallstrasse abgerutscht und Mona hatte dies ausgenutzt. Wir haben gerufen, gelockt und geschmeichelt, aber sie blieb bis in die Nacht hinein unauffindbar.
Beim ersten Tageslicht bin ich wieder nach draussen um sie zu suchen, mit meinem Wagen fuhr ich auf die Rückseite unseres Grundstückes. Schon von weitem konnte ich einen weissen Fleck im satten neuspriessendem Gras am Fahrbahnrand sehe. Seit diesem Tag kenne ich eine andere Bedeutung von dem Wort "Morgengrauen".
Nur 15m trennten Mona von ihrem weiteren Leben, ihrem Gefährten, ihren Freunden und Dosenöffnern.
Wir haben sie nicht obduzieren lassen, da ein halbfehlender Kopf und ein Genickbruch genug Aufschluss über die Todesursache gaben.